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Europäischer Erfinderpreis 2017: Hohe Auszeichnung für drei deutsche Erfinder
Pressemitteilung vom 16. Juni 2017
Venedig/München. Der Europäische Erfinderpreis 2017 ist am Donnerstag in Venedig in fünf Kategorien verliehen worden. 13 Erfinder und ihre Teams nahmen die Trophäe in Form eines Segels entgegen, darunter drei Erfinder aus Deutschland, die für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet wurden: Günter Hufschmid, Günter W. Hein und Robert Huber.
Preisträger in der Kategorie "Kleine und mittlere Unternehmen"
Der Chemiker Günter Hufschmid entwickelte mit dem Team der Firma Deurex (Zeitz, Sachsen-Anhalt) ein Wachs, das schon jetzt "Zauberwatte" genannt wird. Denn es kann mehr als das Sechsfache seines Gewichtes an hydrophoben Flüssigkeiten aufsaugen - ohne dabei Wasser aufzunehmen. Die große, schwammartige Oberfläche des Wachses macht es zu einem idealen Mittel, um Verschmutzungen durch ausgelaufenes Öl und andere flüssige Chemikalien zu beseitigen, sowohl auf dem Boden als auch auf dem Wasser. Die neue Wachswatte kann durch ihre "zauberhafte" Eigenschaft wirksam zur Bekämpfung von Öl- und Chemikalienverschmutzung beitragen. Ihre Tauglichkeit hat sie bereits beim Hochwasser der Elbe im Jahr 2013 bewiesen.
Preisträger in der Kategorie "Forschung"
Dr. Günter W. Hein, emeritierter Professor an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München, gestaltete die Entwicklung des europäischen Galileo-Satellitennavigationssystems (GNSS) bei der Europäischen Weltraumagentur, der "European Space Agency" (ESA), maßgeblich mit. In dem europäischen Team mit José Ángel Ávila Rodríguez (Spanien) und Laurent Lestarquit (Frankreich) war er an der Entwicklung des Spreizspektrumsignals für das GNSS beteiligt. Diese Technologie verbessert die Genauigkeit der Signale, senkt den Energieverbrauch der Satelliten und gewährleistet die Kompatibilität mit GPS-Systemen.
Preisträger in der Kategorie "Außereuropäische Staaten"
Dem deutschen Physiker Dr. Robert Huber, heute Professor am Institut für biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck, ist es gemeinsam mit den US-amerikanischen Ingenieuren James G. Fujimoto und Eric A. Swanson zu verdanken, dass Ärzte zur Früherkennung von Krebs, grünem Star (Glaukom) und anderen Krankheiten Echtzeitbilder von menschlichem Gewebe erzeugen können. Die optische Kohärenztomografie (OCT), das von dem Spezialistenteam entwickelte revolutionäre Bildgebungsverfahren, ist heute Standard bei Augenuntersuchungen.
"Mit der Verleihung des Europäischen Erfinderpreises 2017 an innovative Erfinder und Wissenschaftler aus Deutschland erfahren bahnbrechende technologische Entwicklungen die verdiente Würdigung und Anerkennung", kommentiert Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA), die Vergabe des Europäischen Erfinderpreises. Vizepräsident Günter Schmitz, der das DPMA bei der Preisverleihung in Venedig vertrat, ergänzt: "Wir beglückwünschen alle Preisträger sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung! Gemäß den Statuten des Europäischen Erfinderpreises haben ihre Innovationen nicht nur wegen der technologischen Originalität überzeugt, sondern auch wegen ihrer großen gesellschaftlichen Bedeutung und der wirtschaftlichen Auswirkungen. Gratulation!"
Der Europäische Erfinderpreis wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt verliehen. Informationen zum Preis sowie zu den Preisträgern und Finalisten finden Sie unter https://www.epo.org/news-issues/news/2017/20170615_de.html.
Das Deutsche Patent- und Markenamt
Das DPMA ist das Kompetenzzentrum des Bundes für den gewerblichen Rechtsschutz in Deutschland. Mit mehr als 2 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es das größte nationale Patent- und Markenamt in Europa und weltweit das fünftgrößte nationale Patentamt. Die Beschäftigten in München, Jena und Berlin erteilen Patente, tragen Marken, Gebrauchsmuster und Designs ein und verwalten sie. Außerdem informieren sie die Öffentlichkeit über gewerbliche Schutzrechte.
Weitere Informationen zum DPMA finden Sie unter https://www.dpma.de.
Stand: 05.11.2024
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