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Nachruf

Das Deutsche Patent- und Markenamt trauert um einen seiner früheren Präsidenten.
Im Alter von 89 Jahren ist Norbert Haugg am vergangenen Donnerstag im Kreise seiner Familie verstorben.

Eva Schewior, Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamts:

"Wir sind Norbert Haugg zutiefst dankbar, für das, was er für das Deutsche Patent- und Markenamt geleistet hat. Digitalisierung der Arbeit mit umfassender Online-Präsenz und die Gründung der Dienststelle Jena: Das sind wichtige Weichenstellungen aus seiner Amtszeit, die unsere Arbeit prägen und noch weit in die Zukunft hineinwirken werden. Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DPMA gilt mein herzliches Beileid der Witwe von Norbert Haugg und all seinen Angehörigen."

Zum Tode von Norbert Haugg

DPMA-Präsident von 1995 bis 2000: Norbert Haugg

Vom 1. August 1995 bis zum 31. Januar 2000 leitete Norbert Viktor Haugg als Präsident des Patentamtes die Geschicke des Hauses. Waren seine Vorgänger bis dahin fast ausschließlich Juristen gewesen, stand mit ihm ein Ingenieur an der Spitze. Der am 26. Januar 1935 in Lauingen geborene Diplom-Ingenieur für Maschinenbau kam nach einer Tätigkeit in der Industrie 1967 zum Patentamt und war dort zunächst als Patentprüfer, dann als Leiter der Abteilung Organisation und Planung, später als Leiter der Hauptabteilung Patente tätig. 1983 wechselte er an das Bundespatentgericht, wo er 1991 zum Vizepräsidenten ernannt wurde.

In seiner Amtszeit beschritt das Patentamt den Pfad zur Digitalisierung: 1996 wurde die erste Internetseite des Amtes freigeschaltet. 1999 startete die Patentdatenbank DEPATIS - zunächst mit 25 Millionen Schriften. Jährlich kommen mehr als vier Millionen neue Dokumente hinzu. Heute lassen sich in DEPATISnet rund 142 Millionen Patentschriften aus aller Welt online abrufen (Stand: Januar 2023).

Am 1. September 1998 eröffnete Haugg die neue dritte Dienststelle in Jena, nachdem nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten die Unabhängige Föderalismuskommission im Mai 1992 die Verlagerung der Dienststelle Berlin nach Thüringen beschlossen hatte. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Dienststelle Berlin zogen nach Thüringen um. Außerdem änderte sich der Namen des Amtes: Seit dem 1. November 1998 heißt es "Deutsches Patent- und Markenamt". Damit soll die wachsende Bedeutung des Schutzrechts Marke unterstrichen werden.

Haugg, der bis zu seinem Tod in Gauting lebte, war begeisterter Tennisspieler und Golfer und blieb seinem Beruf stets verbunden. So engagierte er sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem DPMA noch für Erfinderinnen und Erfinder - vor allem als Vorstand des Deutschen Instituts für Erfindungswesens. Er hinterlässt neben seiner Frau einen Sohn und zwei Enkel.

Stand: 29.10.2024