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Olympische Sommerspiele in Paris

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Olympia 2024: Marken, Maskottchen, Moneten

Die Olympischen Spiele sind das größte Sportereignis der Welt – genauer gesagt: die Olympischen Sommerspiele. Alle vier Jahre treffen sich Athletinnen und Athleten aus aller Welt zu prestigeträchtigen Wettkämpfen. Am 26. Juli 2024 ist es wieder soweit: in Paris beginnt die 33. Olympiade der Neuzeit (seit 1896).

10.500 Sportlerinnen und Sportler aus 204 Nationen haben sich qualifiziert. Sie kämpfen bis zum 11. August um insgesamt 329 Goldmedaillen, davon allein 48 in der Disziplin Leichtathletik und 35 im Schwimmen. 32 Sportarten mit zahlreichen Unterdisziplinen sind zu den 33. Olympischen Spielen zugelassen.

Pariser Triple

Paris ist nach hundert Jahren erstmals wieder und damit zum insgesamt dritten Mal nach 1900 und 1924 Gastgeber der Olympiade. Damit ist die französische Hauptstadt neben London die einzige Stadt, die dreimal die Olympische Sommerspiele der Neuzeit ausrichten durfte (in der Antike, in deren Tradition sich die Wettkämpfe sehen, fanden die Spiele stets in Olympia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes statt). Los Angeles wird 2028 ebenfalls zum dritten Mal Gastgeber werden.

Bei solchen Großereignissen geht es heute natürlich auch um sehr viel Geld, etwa aus TV-Rechten, Werbung und Merchandising. Gewerbliche Schutzrechte spielen daher auch rund um Olympia eine große Rolle. Selbstverständlich hat der Rechteinhaber und Veranstalter der Spiele, das Internationale Olympische Komitee (IOC), frühzeitig Logo, Plakat und Maskottchen der Pariser Spiele als Marken angemeldet.

Das war früher allerdings nicht immer so: Das IOC sicherte sich erst 2012 die Markenrechte zu den Plakaten früherer Olympiaden bis zurück ins Jahr 1912 (siehe Bildergalerie). Die zunehmende Kommerzialisierung ist eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte.

Olympische Sommerspiele

Die Plakate der Sommerspiele im Wandel der Zeit

Vor hundert Jahren: Die zweite Olympiade in Paris
Olympia-Farben, US-Flagge, klassissche Zitate: Atlanta 1996
Vielfach boykottiert, aber grafisch attraktiv: Plakat der Spiele in Moskau 1980
Nordisch schlicht und schön: Helsinki 1952
Sehr 1980er: Plakat für Seoul 1988
Das legendäre Zeltdach als Motiv: Olympia in München 1972
Olympia in der "ewigen Stadt" Rom, 1960
2020 steht drauf, fand aber 2021 statt (wegen Covid): Olympia in Tokyo

Das IOC und der Markenschutz

"Mischa", das Maskottchen der Olympischen Sommerspiele in Moskau 1980 (1327208)

"Mischa", das Maskottchen der Olympischen Sommerspiele in Moskau 1980 (1327208)

Viele Länder erließen Gesetze, die die Marken des IOC besonders schützen. In Deutschland etwa trat am 31. März 2004 das Olympiaschutzgesetz in Kraft. Danach dürfen die Wörter „Olympiade“, „Olympia“ und „olympisch“ entweder allein oder in Zusammensetzungen sowie das olympische Symbol mit den fünf ineinander verschlungenen Ringen nicht zur Kennzeichnung von Waren und Dienstleistungen, nicht in der Werbung, nicht als Firmenbezeichnung und nicht als Vereinsabzeichen oder auf einer Vereinsfahne verwendet werden. Markenanmeldungen, die hiergegen verstoßen, müssen nach § 8 Abs. 2 Nr. 13 MarkenG wegen eines gesetzlichen Benutzungsverbots zurückgewiesen werden. Werden sie dennoch benutzt, haben das Nationale Olympische Komitee (NOK) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) einen Unterlassungsanspruch und können Schadensersatz verlangen.

Seit Inkrafttreten des Gesetzes sind in Deutschland nur ganz vereinzelt Marken mit dem Bestandteil Olympia eingetragen worden und dann meist mit Zustimmung des NOK. Aktuell sind im deutschen Markenregister noch 31 Olympia-Marken eingetragen, insgesamt waren es einmal über 100. Historisch betrachtet war der Begriff Olympia als Marke attraktiv. Die älteste Anmeldung stammt von 1896, die älteste noch gültige von 1897 (Nr. 35389).

Geschützt ist Olympia immer noch für die Opel Automobile GmbH, der erste Opel Olympia wurde bereits 1935 verkauft, eingestellt wurde die Produktion 1953 (IR158935). Aber auch später gab es noch Sondermodelle des „Rekord“ und des „Kadett“ unter der Bezeichnung Olympia. Zeitweise wurde auch jede zweite in Deutschland hergestellte Schreibmaschine unter der Marke Olympia verkauft, wobei die Inhaberschaft der Olympia-Werke wie auch der Marke häufig wechselte.

Da das IOC selbst nicht an die Restriktionen des Olympiaschutzgesetzes gebunden ist, kann es markenrechtlichen Schutz für olympische Bezeichnungen beantragen und erhalten. Für die Spiele in Paris hat es beispielsweise die Marke IR1527944 mit einer Basisregistrierung in der Schweiz auf viele Länder der Welt erstreckt, darunter auch auf die Europäische Union. Mit der Schutzerstreckung auf die Union hat diese Marke auch Schutz in Deutschland.

Bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum sind derzeit 238 Marken für das IOC international registriert. Die Basisregistrierung erfolgt jeweils in der Schweiz, wo das IOC auch seinen Sitz hat. Darunter sind auch prophylaktisch angemeldete Marken für Bewerber-Städte, die am Ende den Zuschlag für die Spiele gar nicht erhalten haben (zum Beispiel München 2018).

Olympia im Schnee: Plakate der Winterspiele

Wie sich der Geschmack der Zeiten ändert...

Die erste echte Winterolympiade im schicken St. Moritz, 1928 (Grenoble 1920 wurde erst im Nachhinein zur Olympiade erklärt)
Winterspiele in Lake Placid, Nummer 1 (1932)
Cortina d´Ampezzo zum Ersten (1956)
Elegant-schlichtes Plakat für Grenoble 1968
Big in Japan: Saporro 1972
Winterspiele in Lake Placid, Nummer 2 (1980)
Winter in Vancouvver, 2010
Cortina d´Ampezzo zum Zweiten - demnächst (2026)!

Am Anfang war Waldi

1743586, "Phryge"

1743586, "Phryge"

Dazu gehören auch die Maskottchen der jeweiligen Spiele. Das erste offizielle Maskottchen war 1972 Dackel „Waldi“, das Symboltier der Münchner Spiele. „Schuss“ war zuvor bereits 1968 zu den Winterspielen in Grenoble erdacht, aber vom IOC nicht offiziell als Maskottchen deklariert worden. Otl Aichers Waldi setzte einen Standard, den kaum ein späteres Maskottchen halten konnte (siehe Bildergalerie).

Das aktuelle Maskottchen von Paris 2024, ein unförmiges rotes Etwas, soll an die sogenannten phrygischen Hauben erinnern, auch bekannt als Jakobiner-Mützen. Sie waren ein Symbol der französischen Revolution 1789, heute auch der Republik; Frankreichs Nationalfigur „Marianne“ trägt auch eine. Das hässlichste Maskottchen bisher? Werfen Sie einen Blick auf unsere Bildergalerie…

Olympische Maskottchen

Eines schöner als das andere...?!

Wolf "Vucko" heulte für Sarajevo, Winter 1984
Sollten angeblich antike Puppen zitieren: "Athena und Pevos", Athen im Sommer 2004
Ein Schwein? Ein Mensch? Nein, angeblich die kubistische Version eines katalanischen Schäferhundes: "Cobi", Barcelona 1992
"Schuss", inoffizielles Maskottchen der Winterspiele von Grenoble 1968
Der einzig wahre "Waldi", München 1972
Warben für Vancouver 2010: "Miga und Quatchi", undefinierbare Fabelwesen
Was das sein sollte? Wusste niemand. "Izzy", Atlanta 1996
Schön ist anders: "Neve und Gliz" winkten 2006 für die Winterspiele von Turin

Bilder: DPMAregister

Stand: 03.09.2024