Inhalt
Women in IP - Bayern
"Frauen in IP" - Innovation und Kreativität sind weiblich
Der "Welttag des geistigen Eigentums" stand in diesem Jahr im Zeichen der Frauen: Nahezu die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich, Frauen melden aber deutlich weniger Patente an als Männer. Das gilt es zu ändern, denn Frauen gestalten die Welt mit ihrem Einfallsreichtum und der weiblichen Sicht auf die Dinge. Zusammen mit unseren Kooperationspartnern, den Patentinformationszentren, stellen wir hier zum "World IP Day" Erfinderinnen, Designerinnen und Markeninhaberinnen aus ganz Deutschland vor. Die gute Nachricht: Es sind viele und sie haben ganz unterschiedliche Ideen in die Tat umgesetzt. Lassen Sie sich inspirieren und kommen Sie mit auf eine spannende Deutschland-Reise mit den "Frauen in IP". Wir setzen unsere Reise im Süden Deutschlands fort.
Bayern Innovativ GmbH - "Frauen in IP" aus Bayern
Die Bayern Innovativ GmbH ist seit ihrer Gründung im Jahr 1995 wichtiger Bestandteil der Innovationspolitik des Freistaats Bayern. Ihre Vision ist ein Bayern, in dem jede tragfähige Idee und Technologie zur Innovation wird. Das Beratungsangebot umfasst Dienstleistungen für ein erfolgreiches Technologie- und Innovationsmanagement, zum Patentwesen, zu Fragen der Kultur- und Kreativwirtschaft, zur Teilnahme an internationalen Innovations- und Kooperationsprojekten und zur Projektförderung. Die Bayern Innovativ GmbH vernetzt, fördert und berät Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Organisationen. Das Thinknet Bayern umfasst über 75.000 Akteure – Resultat ist ein dynamischer, branchenübergreifender Wissenstransfer. Im Fokus aller Aktivitäten stehen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Start-ups. Zusammen mit der Bayern Innovativ GmbH stellen wir hier kreative Frauen aus Bayern und ihre Innovationen vor.
"Gut behütet" - modische Hüte und Accessoires für Helme
Eva-Maria Burner trug schon als junge Frau gerne Hüte. Denn die sind einerseits schick und anderseits schützen sie vor Regen, Wind und Sonne. Als Tochter eines querschnittgelähmten Vaters war sie von früh an darauf bedacht, Gefahren zu reduzieren. Einen Helm auf dem Fahrrad hätte sie dennoch nie getragen, wenn sie in ganz normaler Zivilkleidung auf ihrem Cityfahrrad zur Arbeit, zum Einkaufen oder zu einer Verabredung unterwegs war. So kam sie auf die Idee, sich einen Hut für den Helm zu häkeln. Dieser saß gut auf dem halbrunden City-Fahrradhelm, den sie sich gekauft hatte und passte außerdem viel besser zum sonstigen Outfit. Eine befreundete Schneiderin half ihr dann dabei, solch einen Hut aus Stoff zu nähen. Von da an hatte sie viel mehr Motivation, den Helm aufzusetzen und trug ihn von nun an "gut behütet".
Nach einer Knie-OP 2012 befürchtete sie, ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nun nicht mehr ausüben zu können. Das brachte sie dazu, ihre Idee konkreter zu verfolgen. Ihr damaliger Lebenspartner mit seiner Werbeagentur, Gespräche im Freundeskreis sowie entsprechende Kontakte im Textilwesen machten ihr Mut, das Produkt "on top"-Hut, also "oben auf"-Hut zur Marktreife weiter zu entwickeln.
In Zusammenarbeit mit einer regionalen Behindertenwerkstatt entstanden in über einem Jahr Produktentwicklung die ersten beiden in der Krempenbreite unterschiedlichen Modelle aus Stoff, welche danach noch zu drei Ausführungsarten weiterentwickelt wurden. Das Besondere daran ist, dass die Hüte mit dem eigenen Helm (Fahrrad-Cityhelm/Reithelm/Skaterhelm geeignet) kombiniert werden können, also universell konzipiert sind.
Ihr Lebenspartner gab ihr dann den entscheidenden Hinweis, die Idee schützen zu lassen, sodass sie Kontakt zum Patentzentrum Bayern aufnahm, um ein Gebrauchsmuster anzumelden und ihre Marke "EVaRIA" schützen zu lassen.
Angemeldete Schutzrechte
- Gebrauchsmuster DE DE202013011546U1 - Hüte und Mützen für Schutzhelme
- Marke EM 012482808 "EVaRIA"
Von der ersten, selbst entwickelten Babytrage zur gebrauchsmustergeschützten Tragehilfe
Die Grundidee zu Eva Sollaneks Erfindung entstand schon vor 34 Jahren kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Beim Umbau ihres Hauses in Umbrien wollte sie mitwirken und gleichzeitig ihr Baby, das es liebte, getragen zu werden, sicher und nah bei sich haben. Zunächst experimentierte sie mit einem einfachen Tuch. Schnell entwickelte sie das Konzept für eine Tragehilfe, die auf meterlange Stoffbahnen, komplizierte Bindevorgänge oder großartiges Voreinstellen verzichten konnte und stattdessen mit Hilfe einfacher und weniger Handgriffe ein kindgerechtes ergonomisches Direktanpassen und Tragen eines Babys ermöglichte. 1989 meldete sie das erste Gebrauchsmuster an. Nachdem das mit dem Babytragen in ihrem zugeschnittenen Tuch so gut klappte, fuhr sie ab und zu auf Messen nach Deutschland, wo sie Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Ärzte und viele Mütter dafür begeistern und die Erfindung umsetzen und verwerten konnte.
Das ursprüngliche Konzept des Verknotens wurde dann später im Sinne einer Vereinfachung mit der Technik des Ringbits (das Verbindungselement der Stoffenden) weiterentwickelt. So wurde es noch kleiner, leichter und in der Handhabung noch einfacher.
Angesichts des sich boomartig entwickelnden Babytragehilfenmarktes sicherte sie sich für ihre Weiterentwicklungen noch mehrmals den Schutz eines Gebrauchsmusters und erreichte damit auch das Alleinstellungsmerkmal des Ringbits.
Angemeldete Schutzrechte
- mehrere Gebrauchsmuster, unter anderem DE20 2015 000 998U1 "Babytragetuch mit Verbindungssystemen und Schulterträger", DE20 2016 100 222U1 "Babytrage und Fixierelement" und DE20 2018 105 490U1 "Tragevorrichtung für ein Kind"
- Marke DE302015061972 "anna-mobil"
Alle Schutzrechtsdokumente können Sie in DPMAregister einsehen.
Stand: 13.11.2024
Soziale Medien