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Gut geschützt: Barbie, Ken und der aufrechte Stand
Die Ikone der Popkultur und die neue Vielfalt
Streng genommen wäre sie mit ihren 64 Jahren eine Frau kurz vor dem Renteneintritt. Doch Barbie altert nicht, denn sie ist ein Puppe gewordener Traum, der am 9. März 1959 auf der amerikanischen Spielwarenmesse in New York City vorgestellt wurde. Und sie unterliegt dem Zeitgeist: So wandelte sich nicht nur ihre äußere Erscheinung - ihre Figur bekam etwas breitere Hüften und auch Füße für flache Schuhe, inzwischen war sie auch Wissenschaftlerin und Pilotin. Es gibt sie in verschiedenen Hautfarben, "curvy", im Rollstuhl oder mit Beinprothese. Eine neue Vielfalt, die die Lebenswirklichkeit realistischer abbilden soll.
Marke EM003973252
Außerdem ist Barbie inzwischen nicht nur eine Milliarden-Marke, sie ist ganz viele Marken. Die Plastikpuppe wird geliebt oder sie wird gehasst, meist gibt es nichts dazwischen. Ihr weltweiter Bekanntheitsgrad ist hoch - laut Herstellerfirma liegt er bei 99 Prozent und man kann sie mit Fug und Recht als Ikone der Popkultur bezeichnen.
In diesem Juli ist Barbie wieder Hauptdarstellerin eines Filmes - Anlass für uns, "Barbie und die gewerblichen Schutzrechte" näher zu betrachten. Dafür haben wir einige Highlights aus unserem Register herausgesucht.
Die deutschen Schwestern Lilli, Petra und Steffi
Viel wurde schon geschrieben darüber, dass Barbie eigentlich eine deutsche Erfindung ist und als "Bild-Lilli" das "Licht der Welt" erblickte. Barbies Schöpferin Ruth Handler soll die "Lilli"-Puppe in einem Schaufenster eines Spielzeugladens in Luzern (Schweiz) entdeckt haben, als sie mit ihrer Familie auf Europareise war. "Lilli" findet sich leider nicht in unserem Markenregister.
Dafür erzählen die Marken DE810126 und DD623276 (heute nicht mehr in Kraft) etwas über die westdeutsche Barbie-Entsprechung - die hieß "Petra" und kam 1964 auf den Markt. Ihr Körper war fast größenidentisch mit Barbie, so hätten die Petra-Puppen Barbies Garderobe tragen können - und umgekehrt. Die Petras der 60er Jahre bestechen durch fein gezeichnete Gesichter und die schön ausgearbeitete Augenpartie.
Die realsozialistische Antwort kam 1966 auf den Markt und hieß "Steffi". Sie war laut DDR-Fachblatt "Spielzeug" eine "charmante Mannequin-Puppe". Steffi entstammte der VEB-Puppenfabrik Waltershausen, hatte voluminöse Fönfrisuren, erschien in verschiedenen ethnischen Modellen und verfügte über erstaunlich vielfältige, schicke und überwiegend alltagstaugliche Kleidung. Sie trat auch als Stewardess in Interfluguniform auf. Die Steffimodelle wirkten reifer und damenhafter als die Barbies und wurden auch nicht vorrangig für Mädchen in der DDR produziert. Die Modepuppe "Steffi" wurde gerne als Geschenk an Staatsgäste vergeben. Im Markenregister findet man sie leider nicht mehr.
Barbara Millicent Roberts
Marke DE 1132399
"Barbie"-Marken sind in DPMAregister an die 50 eingetragen, davon viele reine Wortmarken. Natürlich finden sich dort auch Wort-Bildmarken mit den jeweils typischen Schriftzügen und der pinken Farbgestaltung, zum Beispiel DE1132399 und EM169979.
Mit vollständigem Namen heißt Barbie ja eigentlich "Barbara Millicent Roberts" siehe Marke EM018190547. Der Name soll von Ruth Handels Tochter Barbara inspiriert worden sein.
Getrennt und dann doch wieder vereint
Auch Barbies langjähriger Freund bekam wohl den Namen aus Ruth Handlers direktem Umfeld, ihr Sohn hieß "Ken". Auch "Ken" ist zahlreich im Markenregister vertreten, zum Beispiel DE 816795, angemeldet am 29. März 1965 oder auch EM 169862 (beide weiterhin gültig). Uns gefällt besonders auch DE 2041801 "Traumschiff Ken" aus der 1990er Jahren - als man bei Kreuzfahrten noch nicht so sehr an den "ökologischen Fußabdruck" gedacht hat.
Nach über 43 Jahren trennten sich Ken und Barbie am Valentinstag 2004. Zum Glück war das nicht für ewig: Sieben Jahre später, am Valentinstag 2011 haben die beiden wieder zueinander gefunden.
Die kleine Schwester - Skipper
Manchmal lästig und dann doch wieder geliebt, so sind sie, die kleinen Schwestern. Barbies heißt "Skipper" und kam 1964 auf die Welt bzw. auf den Markt. Im Markenregister findet sie sich auch, zum Beispiel DE811760 und EM018089291.
Später, in den 90er bis 2000er Jahren, folgten dann noch Stacie (zum Beispiel EM002356574), Kelly (DE39501824) und Krissy (DE30110093).
Barbie und der aufrechte Stand
Kurz nach Barbies Geburt erhielt Jack Ryan, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Mattel, ein Patent auf die Puppenkonstruktion, die es Barbie ermöglichte, aufrecht zu stehen. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene andere Patente für ein bewegliches Hüftgelenk für die Puppe, für ihre blecherne Sprachbox und andere Innovationen erteilt.
Barbie und Ken haben auch Designschutz
Design M8802898-0003.1
In unserem Register finden Sie auch zahlreiche Designs rund um Barbie und Ken. Nicht nur Barbies Traumhaus (M8900241-0016.1), sondern auch verschiedene Ausführungen der Puppen selbst.
Sie wollen mehr wissen?
Alle hier vorgestellten Schutzrechte finden Sie in DPMAregister oder in unserer Patentdatenbank DEPATISnet. Außerdem können Sie dort noch viele weitere Patente, Marken und Designs zum Thema recherchieren. Wenn Sie mehr zur Recherche oder zu Patent-, Marken- und Designschutz erfahren möchten, besuchen Sie gerne einen unserer Workshops - online oder jetzt auch wieder in Präsenz in Berlin.
Bild 1: iStock.com/fieldwork, weitere Bilder: DPMA
Stand: 25.07.2024
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